Schuld und Scham im heutigen Kontext

«Das Evangelium ist auch für die ‹Fame-Shame-Kultur› unserer Zeit eine wunderbare, relevante Botschaft!», so das Fazit des GfC-Mitarbeitertages vom 31. August in Steffisburg.

«Das Evangelium ist auch für die ‹Fame-Shame-Kultur› unserer Zeit eine wunderbare, relevante Botschaft!», so das Fazit des GfC-Mitarbeitertages vom 31. August in Steffisburg.


Was ist Schuld? Was ist Scham?
Zu Beginn dieses Weiterbildungstages werden die beiden Begriffe erklärt und Merkmale von Schuld- bzw. Schamkulturen aufgezeigt. Schuld ist eine moralische Last infolge von Fehlverhalten. Scham dagegen ist Angst vor einem Zugehörigkeitsverlust. Ein schuld­orientiertes Gewissen meldet sich nach einer falschen Tat, während sich ein schamorientiertes Gewissen erst bemerkbar macht, wenn diese aufgedeckt wird.

Sagt die Bibel etwas über Scham?
Bereits im dritten Kapitel der Bibel finden wir einen Hinweis: Adam und Eva schämten sich und versteckten sich vor Gott. Weil die Bibel sowohl Schuld als auch Scham erwähnt, muss in der Verkündigung beides Platz haben. Ansprechend für schamorientierte Zuhörer sind das Erzählen von biblischen Geschichten. Persönliche Kontakte und Besuche unterstützen die Botschaft.

Die Prägung des Gewissens
Ein an Gottes Wort geeichtes Gewissen – obwohl dies selbst nicht die Stimme Gottes ist – ist ein grosses Geschenk. Bereits ab zwei Jahren reagiert ein Kind bei Fehlverhalten mit Scham- und ab vier Jahren mit Schuldgefühlen. Bei eindeutiger Erziehung haben Kinder bis zum Schuleintritt die Normen der primären Bezugspersonen verinnerlicht. Fehlen einem Kind verlässliche Bezugspersonen oder werden sie nicht mehr als Autorität wahrgenommen, führt das zu Desorientierung.

Die Rückkehr von Scham
Mit der Loslösung von Gott, Gesellschaft, Familie etc. wird das Individuum sich selbst zur obersten Autorität. Das Empfinden für Schuld geht verloren. Im Westen entwickelt sich eine postmoderne «Fame-Shame-Kultur» (Ruhm-Scham-Kultur), die sich nicht mehr an Gottes Wort orientiert.

Zum Schluss erhielten wir vier wertvolle Hinweise für die Verkündigung, um den Bedürfnissen des postmodernen Menschen zu begegnen:

  • Die Inhalte der Verkündigung sind so zu gestalten, dass der Mensch sich als Geschöpf Gottes erkennt, das Gott als Autorität in seinem Leben anerkennt. 
  • Der Mensch ist von Gott geliebt und gewollt.
  • Der Mensch wird durch den Glauben an Jesus eingebunden in die Familie Gottes.
  • Beides, Schuld und Schande, sind durch das Werk von Jesus weggenommen.
  • Wenn wir uns auf Jesus ausrichten, erhalten wir Ehre bei Gott – und das ist es, was letztendlich zählt.

Fame-Shame-Kultur
«Wie die Ehre ist Ruhm eine öffentliche Wertschätzung, eine mächtige Statuswährung. Aber Ruhm wird von einem breiten Publikum verliehen, wobei nur die lockersten Bindungen zu denen bestehen, die sie anerkennen» (Andy Crouch).

Fame (Ruhm)

  • Öffentliche Wertschätzung – Statuswährung
  • Wird vom breitem Publikum verliehen, zu dem nur lockere Bindungen bestehen

Scham

  • Unsicherheit über eigenes Sein und Selbstwertgefühl
  • Empfindliche Reaktionen auf Verletzungen von dem, was für richtig gehalten und gelebt wird 
  • Abhängig von der Bestätigung der Gesellschaft

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